Ingo Heinrich – vom SPP zum DAI
SPP Projektleiter Ingo Heinrich (P08 – KlimZellMit) trat am 01. November 2020 die Nachfolge von Dendrochronologe Uwe Heußner am DAI an. Das SPP Entangled Africa gratuliert herzlich!
Ingo Heinrich arbeitete langjährig als Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum Potsdam. Sein besonderes Interesse gilt der Nutzung von Gehölzen im Rahmen der Dendrochronologie und Klimaforschung. In seinem SPP-Projekt KlimZellMit erstellt er Grundlagen für Altersbestimmungen und Umweltdaten an Wacholderholz, die für die Afrikaforschung von enormer Wichtigkeit sein werden. Sein Vorgänger Uwe Heußner hatte mit seiner Arbeit zum Baobab bereits eine Möglichkeit, das andersartige saisonale Wachstum von afrikanischen Bäumen in Datierungen umzusetzen, vorgestellt. Nun erweitert Ingo Heinrich das Portfolio.
In weiten Teilen Afrikas herrschen Klimabedingungen, unter denen die meisten Bäume keine Jahresringe ausbilden. Jahresringe entstehen in z. B. Zentraleuropa durch aktive und inaktive Wachstumsphasen des Gehölzes in Sommer und Winter. Anhand solcher Jahresringe können präzise Altersbestimmungen von hölzernen Objekten aus archäologischem Fundzusammenhang vorgenommen werden. Abgesehen davon liefern die Jahresringe Informationen zu klimatischen Bedingungen, zeigen besonders günstige oder ungünstige Jahre(szeiten) für die Pflanzen und damit auch für den Menschen an. Aus umfangreichen Datenbanken zu typischen langlebigen Gehölzen wie z.B. Eichen können die Jahresringe neuer Funde mit bekannten Chronologien verglichen werden. Doch dies gilt nicht für Afrika, denn in weiten Teilen des Kontinents gibt es keine solch ausgeprägten saisonalen Unterschiede wie in Europa.
Durch konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie misst Ingo Heinrich kleinste Unterschiede in der Zellstruktur von Wacholderholzproben. Die Größe der Zellen entsteht bei den aus dem östlichen Mittelmeerraum und aus Afrika stammenden Hölzern nicht vorrangig durch saisonale Temperaturunterschiede, sondern vor allem durch feuchte und trockene Jahreszeiten. Wacholderholz ist ein wichtiger Baustoff z. B. für Architektur in dem von Iris Gerlach untersuchten Ort Yeha in Äthiopien. Eng mit dieser DAI-Ausgrabung verknüpft arbeitet das SPP-Projekt Routes of Interaction (P07) daran, die historischen Handelswege zwischen dem Horn von Afrika und dem mittleren und nördlichen Niltal wieder zu erschließen. Für beide Projekte kann die Forschung von Ingo Heinrich wichtige Daten zu klimatischen Bedingungen und Datierungen von Fundobjekten liefern.
Wir freuen uns daher auf spannende neue Ergebnisse und wünschen Ingo Heinrich alles Gute für seine Arbeit und weitere erfolgreiche Zusammenarbeit in Afrika und am DAI!
Ingo Heinrich arbeitete langjährig als Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum Potsdam. Sein besonderes Interesse gilt der Nutzung von Gehölzen im Rahmen der Dendrochronologie und Klimaforschung. In seinem SPP-Projekt KlimZellMit erstellt er Grundlagen für Altersbestimmungen und Umweltdaten an Wacholderholz, die für die Afrikaforschung von enormer Wichtigkeit sein werden. Sein Vorgänger Uwe Heußner hatte mit seiner Arbeit zum Baobab bereits eine Möglichkeit, das andersartige saisonale Wachstum von afrikanischen Bäumen in Datierungen umzusetzen, vorgestellt. Nun erweitert Ingo Heinrich das Portfolio.
In weiten Teilen Afrikas herrschen Klimabedingungen, unter denen die meisten Bäume keine Jahresringe ausbilden. Jahresringe entstehen in z. B. Zentraleuropa durch aktive und inaktive Wachstumsphasen des Gehölzes in Sommer und Winter. Anhand solcher Jahresringe können präzise Altersbestimmungen von hölzernen Objekten aus archäologischem Fundzusammenhang vorgenommen werden. Abgesehen davon liefern die Jahresringe Informationen zu klimatischen Bedingungen, zeigen besonders günstige oder ungünstige Jahre(szeiten) für die Pflanzen und damit auch für den Menschen an. Aus umfangreichen Datenbanken zu typischen langlebigen Gehölzen wie z.B. Eichen können die Jahresringe neuer Funde mit bekannten Chronologien verglichen werden. Doch dies gilt nicht für Afrika, denn in weiten Teilen des Kontinents gibt es keine solch ausgeprägten saisonalen Unterschiede wie in Europa.
Durch konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie misst Ingo Heinrich kleinste Unterschiede in der Zellstruktur von Wacholderholzproben. Die Größe der Zellen entsteht bei den aus dem östlichen Mittelmeerraum und aus Afrika stammenden Hölzern nicht vorrangig durch saisonale Temperaturunterschiede, sondern vor allem durch feuchte und trockene Jahreszeiten. Wacholderholz ist ein wichtiger Baustoff z. B. für Architektur in dem von Iris Gerlach untersuchten Ort Yeha in Äthiopien. Eng mit dieser DAI-Ausgrabung verknüpft arbeitet das SPP-Projekt Routes of Interaction (P07) daran, die historischen Handelswege zwischen dem Horn von Afrika und dem mittleren und nördlichen Niltal wieder zu erschließen. Für beide Projekte kann die Forschung von Ingo Heinrich wichtige Daten zu klimatischen Bedingungen und Datierungen von Fundobjekten liefern.
Wir freuen uns daher auf spannende neue Ergebnisse und wünschen Ingo Heinrich alles Gute für seine Arbeit und weitere erfolgreiche Zusammenarbeit in Afrika und am DAI!