Ein digitales Denkmalregister für den Sudan
Ziel des im März 2017 gestarteten und vom Auswärtigen Amt finanziell geförderten Projektes „Sudan Digital“ ist die Schaffung eines nationalen Denkmalregisters für den Sudan. Trotz zahlreicher Grabungs- und Forschungsprojekte, die seit dem 19. Jh. im Sudan durchgeführt werden, besitzt das Land bisher kein systematisches Register, in dem die vielen antiken Monumente und die zahlreichen bisher identifizierten archäologischen Stätten umfänglich erfasst sind. Durch gezielte Schulungsmaßnahmen und eine intensive wissenschaftliche und technische Betreuung vor Ort, unterstützt das Deutsche Archäologische Institut die National Corporation for Antiquities and Museums (NCAM) bei der Entwicklung und beim Aufbau einer entsprechenden, den lokalen Erfordernissen angepassten Datenbank.
In Vorbereitung der geplanten Arbeiten im Sudan fand vom 17. Juli – 06. August 2017 am DAI Berlin in enger Kooperation mit NCAM und der Arab League Educational Cultural and Scientific Organization (ALECSO) eine mehrwöchige Summer School unter dem Thema „Datenkuratierung“ statt. Den 14 Kollegen und Kolleginnen aus dem Sudan, aus Tunesien und Palästina wurden Strategien und grundlegende Methoden der archivischen Bestandserhaltung, der Digitalisierung analoger Daten sowie der strukturierten Langzeitarchivierung/-sicherung von Digitalisaten aufgezeigt und mit ihnen diskutiert.
Im Anschluß daran sind während eines Aufenthaltes der Berliner Projektmitarbeiterinnen in Khartoum erste vorbereitende Arbeitsschritte gemeinsam mit den sudanesischen Kollegen erfolgreich umgesetzt worden. Hierbei stand zunächst der Aufbau des Archivs von NCAM im Vordergrund.
Anfang 2018 soll mit der technischen Implementierung der erforderlichen Maßnahmen zur Erstellung eines Denkmalregisters der sudanesischen Antikenbehörde begonnen werden. Die Grundlage hierfür sollen mittelfristig jene Daten bilden, die das DAI Berlin in den zurückliegenden 3 Jahren mit der digitalen Erfassung des von Friedrich W. Hinkel aufgebauten umfangreichen Archivs zur Archäologie des Sudan zusammengetragen hat. Insgesamt wurden hierbei Datensätze zu über 14.000 Orten in den IT-Systemen der iDAI.welt gespeichert, von wo aus sie in das zu entwickelnde System von NCAM für weitergehende Forschungen überführt werden sollen.
Mitglieder
Solveig Lawrenz M.A.
DAI Berlin | Hinkel-Digitalisierungsprojekt
solveig.lawrenz@dainst.de
Therese Burmeister M.A.
Abbildungen
Fig. 1
Fig. 2
Fig. 3