Der Takht-i Suleiman, der „Thron des Salomo“, ist viel mehr als nur ein Thron. Die weitläufige Anlage besteht aus einem Palast, einem Tempel und Befestigungsanlagen. Sie stammt aus der späten Sasanidenzeit (etwa 420–640 n. Chr.) und liegt in der iranischen Provinz West-Aserbaidschan. Das Sasanidenreich war das zweite persische Großreich des Altertums, eine bedeutende Macht und Rivale des römischen und später oströmischen Reichs.
Seit 1959 forscht das DAI Teheran an dieser bedeutenden Stätte. Die erste Kampagne dauerte bis 1966, die zweite von 1968 bis 1975. Seit kurzem werden die Arbeiten am „Thron des Salomo“, der seit 2013 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, fortgesetzt. Die Forschungsdokumentation zum Takht-i Suleiman ist außerordentlich umfangreich. Sie enthält Fotos, Grabungsberichte, Korrespondenzen und eine große Menge Zeichnungen. Und dies ist nur ein Beispiel der zahlreichen Langfristprojekte des DAI Teheran.
Im Juli 2015 wurde deshalb in Teheran ein Memorandum of Understanding zwischen dem Deutschen Archäologischen Institut und der Forschungsabteilung der iranischen Kulturbehörde unterzeichnet. Das langfristige Ziel ist die umfassende digitale Archivierung, Überführung und Zusammenführung aller Archivalien der unterschiedlichen archäologischen und kulturhistorischen Unternehmungen. Die langjährigen Ausgrabungen des DAI an zentralen Plätzen wie Takht-i Suleiman, Zendan-i Suleiman, Bastam, Bisotun und Firuzabad sind von großer archäologischer und historischer Bedeutung und wirken weit über die Region hinaus. Sie hatten nachhaltige Wirkung auf das heutige Bild der urartäischen bis sasanidischen Zeit.
Aktuell werden im DAI Teheran die Archive gesichtet und digitalisiert, das Iranische Nationalmuseum wiederum arbeitet an seinen Archiven und ist momentan mit den archäologischen Unternehmungen vor und nach 1979 beschäftigt. Das Ergebnis wird eine wichtige Basis für den Aufbau des iranischen Kulturgüterregisters, und es wird wichtige Daten für den Bestandsschutz und die Maßnahmenkataloge für den langfristigen Erhalt der Kulturstätten bereitstellen.
Fast 30.000 Bilder und 150 Bücher wurden bereits digitalisiert und sind über iDAI.objects/Arachne abrufbar: https://arachne.dainst.org/project/teheran_digital