Der 30. Juli 2019 ist in die Annalen der Pergamongrabung eingegangen: Gestern haben im Amphitheater von Pergamon erstmalig wissenschaftliche Ausgrabungen begonnen. Mit dem Amphitheater in Kyzikos und dem deutlich kleineren Exemplar in Anazarbos gehört das Amphitheater in Pergamon zu den wenigen Vertretern dieser Gebäudeform im östlichen Mittelmeerraum, die in der populären Wahrnehmung der Antike stellvertretend für die Kultur des Imperium Romanum steht. Das Amphitheater von Pergamon wurde offenbar im 2. Jahrhundert nach Christus als Teil eines monumentalen Bauprogramms errichtet, mit dem ein Ensemble geschaffen wurde, das an den Palatin in Rom mit dem benachbarten Circus Maximus und dem Kolosseum erinnert.
Im Rahmen des DFG-geförderten Projektes TransPergMikro wird das Amphitheater nun von einem interdisziplinären türkisch-deutschen Team erforscht. Ziel der Ausgrabungen ist es, Einblicke in Aufbau und Baugeschichte der verschütteten Zuschauerränge im Osten und Westen sowie in deren Unterbauten zu gewinnen. Über den Fortschritt der Arbeiten werden wir hier im Blog TransPergMikro und auf der Facebook-Seite der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts kontinuierlich berichten.